Trakehnergestüt Neuhof

Fantastic Dream xx

Dunkelfuchs *1993 †2016
Z: Gestüt Queen’s Glory, Manfred Recker, Rittergut Osthoff, Georgsmarienhütte
B: Dr. Annette Wyrwoll

Maße und Bewertung: 1.59/19.5 • 7-7.5-6.5/7-8-7.5/7.5 (51 Punkte)

Stutenfamilie: E8f Bustler Mare
ZL: 12/12

Master Speaker
(USA) B *1985
Master Willie High Line
Fair Winter
Speak Up Now Speak John
Step on it
Finola
(GER) *1981
Dschingis Khan Tamerlane
Donna Diana
Fine Girl Gentle Art
Feather Ball

 

Fantastic Dream konnten wir Ende 2002 tragend von Parforce von unserem Busch- und Züchterkollegen Hans Magers erwerben. Die Stute reizte uns sowohl aufgrund ihres langen Einsatzes auf der Bahn als auch wegen ihres Muttervaters Dschingis Khan. Fantastic Dream xx war bis 7-jährig im Rennstall und bei insgesamt 25 Starts elfmal im Geld, womit sie 5.471 € gewann. Nach der Rennkarriere verließ sie die Bahn absolut gesund. Sie hat die in sie gesetzten Hoffnungen wahrlich nicht enttäuscht. Mit ihrer kaum zu übertreffenden Fruchtbarkeit schenkte sie uns Jahr für Jahr ein Fohlen, die von hoher Qualität sind. Das brachte ihr die Eintragung ins FN-Leistungsstutbuch D ein. Ihre unverwüstliche Gesundheit lässt sich nur mit dem Wort „unkaputtbar“ beschreiben. Als Mutter war sie einfach unschlagbar – und zum abgeklärten Fotomodell taugte sie auch noch …

Pedigree

Der Vater Master Speaker, in den USA gezogen, gehörte zu den besseren Rennpferden seiner Zeit – seine Bilanz auf der Bahn beläuft sich auf elf Siege und 15 Plätze bei 40 Starts. Er lief vier Saisons, war dabei u. a. 3. in den Long Branch Stakes (3-jährig, Gr. 3), gewann vierjährig das Paterson (Gr. 2) und war 3. im Meadowlands Cup (Gr. 1). Seine Gewinnsumme beläuft sich auf fast 656.000 US-$, der Handicapper bewertete ihn mit 98 kg GAG.

Master Speaker gelangte um die Jahrtausendwende in die Niederlande und wurde 2001 in Aachen für die Westfälische Warmblutzucht anerkannt. Er ist ein Sohn des Engländers Master Willie, väterlicher Halbbruder zu dem im Gestüt Ammerland aufgestellten Leone xx. Master Willie, sein Vater High Line und sein Großvater High Hat gelten in Großbritannien als Garanten für Buschtalent bei ihren Nachkommen. Vater High Line finden wir im aktuellen Zuchtgeschehen u.a. auch auf der Mutterseite des Graditzer Beschälers Zinaad xx, Vater zu Tipsy’s Pet xx, Vater zum frisch anerkannten Kubaner xx, Vater zur Elmarshausener PrSt. Donjakina xx und Muttervater zum gekörten M-Dressurhengst Sambatänzer.

Master Speakers Mutter Speak Up Now ging in ihrer aktiven Laufbahn 15 Mal an den Start und erzielte dabei einen Sieg, der ihr immerhin 13.100 US-$ Gewinnsumme einbrachte.

Die Mutter Finola war als junges Pferd Zweite im Scherping-Rennen über 1.000 Meter, was ihr einziger Rennerfolg blieb. Außer Fantastic Dream brachte sie in der Zucht noch die Stute Flame and Fire v. Claddagh. Überaus wertvoll ist diese Finola als Tochter der Vererberlegende Dschingis Khan. Der selbst zwölffach siegreiche Schlenderhaner war Champion Sprinter, Champion Miler – und als Vererber auch Champion. Zu den berühmtesten Nachkommen des Dschingis Khan zählen natürlich der Zoppenbroicher Orofino, 13-facher Sieger, u. a. in den Gruppe-I-Rennen Aral-Pokal, Deutsches Derby und Großer Preis von Berlin. Orofino war dreimal Pferd des Jahres. Fast noch größeren Nimbus genießt der bislang einzige Triple-Crown-Sieger in Deutschland, Königsstuhl, der 1979 Pferd des Jahres war und mehrfach die Schärpe des Vererberchampions trug. Dschingis Khan besticht als väterlicher Halbbruder zu Holsteins großem Marlon und Hannovers großem Shogun, zu Alpenkönig und seinem großartigen Sohn Sevillano.

Nachzucht

Fantastic Dream brachte insgesamt zwölf Fohlen, von denen eines während der Geburt einging. Außer einem reinen Vollblutfohlen tragen alle anderen Kinder den Trakehnerbrand.

Fidèl v. Parforce ging im ländlichen Vielseitigkeitssport, sein ein Jahr jüngerer Vollbruder Frantisek W schickte sich zu einer größeren Karriere unter dem Sattel des österreichischen Buschtalents Sebastian Steiner an – die Laufbahn der beiden fand leider mit dem tragischen Tod des Reiters ein jähes Ende.

Friedrich der Große v. Herzruf war seinerzeit bestbewertetes Trakehner Fohlen in Bayern, ging bei uns zahllose Jagden, Schaubilder und vielseitige Turniereinsätze. 2012 verliebte sich Pascal Spiegelhauer, Azubi in der Pferdewelt Mailham, in den Fuchs – und wurde sein neuer Besitzer.

Frutillar, Tochter des russischen Springgenies Heops, zeigte sich – hochtragend! – sehr schön auf der Bayerischen Trakehner Landesschau 2009 und stellte 2010 eine Tochter des Hörsteiner Elite-Vollblüters Beg xx vor. Nach dem Mutterschutz ging sie in den Sport und überzeugte inzwischen mit zahlreichen Siegen und Platzierungen in Dressur-, Spring- und Geländeprüfungen bis Kl. L. Ihre Stutenleistungsprüfung legte sie 2012 in Mainburg als Beste des Lots ab.

Forcetta v. Parforce fand im Vorfeld des Trakehner Verkaufstags bereits eine neue Besitzerin.

Funakaiki sammelte 2013 bereits erste Turniererfahrung und fand 2014 eine neue Besitzerin.

Auch Fonga konnte bereits 4-jährig Turnierluft schnuppern. Auf der Suche nach einem Buschnachwuchs kam im Dezember 2014 die US-amerikanische Kaderreiterin Hannah Sue Burnett mit ihrer Sponsorin Margriet Langenberg nach Neuhof. Sie verliebten sich in Fonga – mittlerweile hat sie in Florida unter dem Namen Wilhelmina (genannt Willow) bereits Erfolge.

Forrestine, mit Prämienpunktzahl eingetragen und unter Florian Frisch zum Bundeschampionat qualifiziert, hat sich mit ihrer Reiterin Charlotte Schlierbach wunderbar zusammengefunden, die beiden krönten ihre erste gemeinsame Saison mit dem Titel der Badischen Juniorenmeister. Jetzt ist für sie eine Babypause angesagt, sie trägt vom Schimmel Göteborg.

Nach erfolgreicher Rennkarriere und zwölf Fohlen durfte unsere „Iron Lady“ dann ihren wohlverdienten Ruhestand genießen.

Nachzucht-Übersicht

2002 S v. Wladislaw xx Fire Game xx
2003 W v. EH Parforce Fidèl (Z: Hans Magers)
2004 W v. EH Parforce Frantisek W
2005 W v. EH Herzruf Friedrich der Große
2006 S v. Heops Frutillar
2007 S v. EH Parforce Forcetta
2008 v. Cornus † bei Geburt
2009 H v. Cornus Funakaiki
2010 S v. Laurel Fonga (Wilhelmina)
2011 H v. Laurel Freddy Quinn
2012 H v. Cornus Fort Lauderdale
2014 S v. Tarison Forrestine